Zunächst wenige Treffer – nur in einer der ersten neun Partien fiel mehr als ein Tor. Viele Einzelaktionen statt gelungener Kombinationen, geringer Zuschauerzuspruch – von Budenzauber hat man gemeinhin andere Vorstellungen als das, was bei der Endrunde um die Kreismeisterschaft im Futsal geboten wurde.
Und doch fand die Veranstaltung einen würdigen und hochverdienten Sieger: Der SV 08 Westhausen ließ von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass der alte Kreismeister wohl auch der neue sein würde. Mit dem besten Torschützen, Stephan Schmidt (7 Tore) und dem besten Spieler, Jens Bohlig, in ihren Reihen, zog die Mannschaft als einzige ein gepflegtes Hallenspiel auf. Der Start mit drei 1:0-Siegen, von denen die gegen Schönbrunn und Schleusingen hart umkämpft waren, war zwar eher verhalten, doch in der zweiten Turnierhälfte trumpfte man groß auf. Einziges Manko war: Da die Unterländer nur mit zwei Auswechselspielern angereist waren, wurde sehr ökonomisch und wenig spektakulär gespielt.
Auch die Podestplätze für den SV Schleusegrund Schönbrunn und den SC 07 Schleusingen sind verdient. In beiden Teams waren trickreiche Einzelkönner vertreten, die sich aber zu selten im Zusammenspiel fanden. Der kleine, für die Endplatzierung aber entscheidende Unterschied war, dass die Schleusinger noch größeren Chancenwucher betrieben als ihre Gegner. Durch frühzeitige Punktverluste hatten beide den Weg zur Meisterschaft aber zeitig frei gemacht. Beim SC 07 war immerhin der beste Torwart des Turniers, Adrian Maciejczyk, aufgelaufen.
Wenn die SG Steinach II getroffen hat, verließ sie auch als Gewinner das Parkett. Dabei waren aber beide Siege gegen die SG Mendhausen – mit einem Steiner-3-er-Pack – und gegen Schönbrunn recht glücklich zustande gekommen. Dafür schenkte man in der Anfangspartie, als zu vorsichtig agiert wurde, die Punkte her. Auch der desolate Auftritt gegen den bereits feststehenden Meister war einer Steinacher Mannschaft unwürdig.
Die Vertreter der 1. Kreisklasse aus Dingsleben/St. Bernhardt enttäuschten nicht. Ein anderes Ziel hatten sie bei diesem Turnier anscheinend auch gar nicht. Einem 1:0 gegen Steinach, einem 0:1 gegen Schleusingen, bei dem man sich wegen eines unglücklichen Schiri-Pfiffes noch benachteiligt fühlte, sowie einem 0:0 gegen Mendhild folgte dann jedoch ein ziemlich starker Einbruch.
Als großer Verlierer dieser Meisterschaft muss sich die als Mitfavorit gestartete SG Mendhausen fühlen. Mit den Hallenfüchsen Aljija und Schütz angetreten, brachte man nur drei Unentschieden zustande. Ob das wohl noch Nachwirkungen des Elfenfaschings vom Vortag waren?
Bis auf eine Entgleisung zu Ende des Spiels Westhausen – Schleusingen wurde die Meisterschaft in einem sportlich sehr fairen Rahmen ausgetragen. Dafür waren die Schiedsrichter Paul Hecklau, Tim Annemüller und Kevin Nedbal an vorderer Stelle mitverantwortlich.
Die Ehrung des klaren Siegers mit dem Pokal der Schloßbrauerei Schwarzbach und der Platzierten mit Sach- und Geldpreisen wurde vom KFA-Vorsitzenden Dittmar Börner und vom Turnierleiter Manfred Brehm vorgenommen.
Der SV 08 Westhausen vertritt als Vorjahres-Kreismeister am 21. Januar den KFA Südthüringen bei der Landesmeisterschaft Futsal in Zella-Mehlis.
Stimmen zum Turnier:
Steffen Müller (Spielertrainer Westhausen): „Wir sind zuerst einmal schwer ins Turnier gekommen. Dann haben wir unser Spiel abgeklärt durchgezogen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."